veröffentlicht in: Verkehr und Technik, Erich Schmidt Verlag, Heft 02/2017 | |
Der Betrug mit Fahrscheinen greift weit. Er beschränkt sich nicht nur auf gewaltsame Einbrüche in Automaten, sondern findet theoretisch überall dort statt, wo es zum direkten Kontakt mit Fahrscheinpapieren kommt. | |
GeBE Entwicklungsleiter, Dipl. Ing (FH) Klaus Baldig erklärt, wie mit ausgefeilter Druckertechnik speziell entwickelter Thermodrucker gegen das Problem der Fahrscheinmanipulation vorgegangen wird. | |
Gegen Papierklau und Manipulation beim Fahrscheindruck | |
Zu Sicherheitsvorkehrungen in Thermodruckern | |
Papier ist nach wie vor das gängige Trägermedium für Fahrscheine. Doch glaubte man, diese Papiere seien ausschließlich in bedruckter Form und nur für Fahrten von A nach B von Wert, bewegte man sich fernab jeglicher Realität. Denn Diebe und Betrüger haben bedruckte wie unbedruckte Fahrscheinpapiere zunehmend im Blick. Kein Wunder, handelt es sich dabei quasi um blanko Geldscheine, die nur noch einen beliebigen Wertaufdruck erhalten müssen. Immer wieder ist von Einbrüchen in Fahrscheinautomaten zu hören, mit dem Ziel, neben Geld auch die unbedruckten Papierrollen zu entwenden. Sogar von Fällen, in denen die Diebe sich für das Papiergeld und die Fahrscheinrollen entscheiden, das schwere Münzgeld hingegen zurücklassen, wird berichtet. Doch damit nicht genug. Der Betrug mit Fahrscheinen greift noch weiter. Er beschränkt sich nicht nur auf gewaltsame Einbrüche in Automaten, sondern findet theoretisch überall dort statt, wo es zum direkten Kontakt mit Fahrscheinpapieren kommt. Man bedenke, dass bereits ein kurzer Streifen von etwa 5 Zentimeter Fahrscheinpapier ohne Aufdruck einen Wert von mehr als 50 Euro haben könnte. In der Vergangenheit wurde immer wieder von Fällen berichtet, in denen der Aufdruck eines preiswerten Tickets mit Haarspray „gelöscht“ und dieses schließlich mit einem neuen, wertvolleren Aufdruck versehen, weiter verkauft wurde. | |
Um Papierklau und Manipulation beim Fahrscheindruck zu minimieren, greifen sowohl Thermopapierhersteller als auch die Hersteller von Thermodruckern zunehmend zu ganz speziellen Sicherheitsmaßnahmen. Als Beispiel für solche Vorkehrungen bei Thermodruckern dient hier der Fahrscheindrucker GeBE-PIANO Box der GeBE Elektronik und Feinwerktechnik GmbH in Germering. | |
1. Maßnahmen zur betriebssicherheit und Fehlerregulierung | |
Grundlegend für den Druck geldwerter Papiere ist: das blanko Fahrscheinpapier wird verlässlich bedruckt und somit gut lesbar erzeugt. Dies geschieht in der Regel mit der ebenso zuverlässigen wie wartungsarmen Technologie des Thermodirektdrucks. Denn Thermodirektdrucker benötigen weder Farbband noch Tinte oder Toner zur Bildgebung. Alles dafür Notwendige ist im Thermopapier bereits enthalten. Es kann somit kein Toner ausgehen oder der Druck blass werden weil die Tinte zur Neige geht. Ausdrucke in bester Qualität sind gewährleistet, während Serviceeinsätze minimal gehalten werden können. | |
1.1. Druckbild sicherstellen | |
Beim Bedrucken von Fahrscheinen und Tickets dürfen insbesondere Fehler, die die geldwerten Ausdrucke unbrauchbar machen würden, prinzipiell nicht auftreten. Und falls doch ein Fehler im System auftritt, muss der Thermodrucker ihn zumindest rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren. Ein typisches Fehlerbild eines Thermodruckers ist der Ausfall einzelner oder mehrerer Druckpunkte. Ursachen hierfür können z. B. statische Entladungen, Verschmutzungen des Druckkopfes oder zu hohe Druckenergien sein. Eine mögliche Folge eines zerstörten Druckpunktes ist: der sogenannte Fence (Gartenzaun) Barcode auf dem Ticket kann nicht mehr sicher gelesen werden. Alle ab jetzt gedruckten Fahrscheine ließen sich nicht mehr kontrollieren. Der Drucker müsste demzufolge schnellstens getauscht werden. ... | |
Autor: Dipl. Ing.(FH) Klaus Baldig, GeBE | |
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